Orientierung am Neu- oder Zeitwert
Die Versicherungsbeiträge für deinen Wohnwagen oder dein Wohnmobil sind abhängig vom Neuwert des Fahrzeugs. Der Neuwert entspricht hier dem Listenpreis ohne etwaige, für dich persönlich gewährte Rabattierungen.
Tipp: Auf der Webseite der RMV gibt dir der Tarifkalkulator eine erste Kosteneinschätzung.
Einstufung in Schadensfreiheitsklassen
Für Wohnmobile gelten in der Versicherung sogenannte Stückprämien, das heißt, dass die Art des Fahrzeuges keine Rolle spielt. Die Beiträge richten sich hier zudem nach den Schadenfreiheitsklassen. Bist du unfallfrei unterwegs und machst du über einen längeren Zeitraum keine Schäden geltend, sparst du Geld in der Versicherung. Alternativ kannst du auch den Schadenfreiheitsrabatt von deinem vorherigen Wohnmobil übertragen und so von einer niedrigeren Einstufung profitieren.
Apropos Schadensfreiheitsklasse: Bei den Versicherungsanbietern bestehen hinsichtlich der Beitragssätze der Schadenfreiheitsklassen für dein Reisemobil einige Unterschiede. Viele Versicherer, darunter z.B. J&P und DEVK, bieten in der SF 10 recht hohe Beiträge von 45 bzw. 35 %. Die RMV hingegen staffelt bis SF 20 mit einem Beitragssatz von nur noch 25 %.
Tipps zur Wahl der Versicherung
In jedem Fall solltest du beim Abschluss der Versicherung auf die Deckungssumme des Schadens sowie die Höhe der Selbstbeteiligung (SB) achten. Je geringer der Beitrag, desto höher die SB im Schadenfall. Umgekehrt gilt das natürlich auch. Darüber hinaus kannst du durch Neu- und Wechselkundenrabatte, Messerabatte oder eines Rabattes aufgrund eines GFK-Daches ebenso von geringeren Beiträgen profitieren. Obacht: Die Höhe der Selbstbeteiligung ist bei Sturm- und Hagelschäden oft in den Tarifen nochmal separat geregelt. Hier gilt es besonders drauf zu achten.
Bei der Wahl der richtigen Versicherung solltest du ebenfalls überprüfen, ob und in welcher Hinsicht der Fahrerkreis des Campers eingegrenzt ist. Das Alter des Zusatzfahrers kann zu höheren Beiträgen führen, falls der Fahrer beispielsweise unter 23 Jahren ist. Bei der RMV Versicherung hast du z.B. einen beliebigen Fahrerkreis ohne Altersbegrenzung. Im Gegensatz zur PKW-Versicherung gibt es bei der RMV zudem keine Kilometerbegrenzung.
Ebenso gilt es zu beachten, ob einige Länder von der Versicherung ausgeschlossen sind. Das macht vor allem Sinn, wenn du weißt, dass du häufiger außerhalb der EU-Grenzen reisen möchtest.
Ein wichtiger Punkt ist auch die Kostengrenze bei Glasschäden, die einen der häufigsten Schäden bei Wohnmobilen darstellen. Bei großen Scheiben können hier schnell hohe Reparaturkosten anfallen. Auch die Höhe des Abzugs bei der Abrechnung nach Gutachten von Elementarschäden (Schäden durch Sturm, Hagel, Blitzschlag, Überschwemmung etc.) solltest du beachten. Versicherungsexperte und RMV-Geschäftsführer Dieter Scheffler ergänzt dazu: “Camper mit Neufahrzeug sollten zudem darauf achten, ob Versicherungen bei einem Totalschaden oder der Entwendung des Reisemobils eine Neupreisentschädigung bieten und wie lange diese gilt. Bei der RMV sind es beispielsweise ganze 24 Monate.”
Als Fazit bleibt: Vor Abschluss des Versicherungsvertrages ist es wichtig, sich ausgiebig mit dem Thema und den einzelnen Möglichkeiten zu beschäftigen. Vergleiche alle Anbieter und nimm dir Zeit, schriftliche Angebote einzuholen und auch das Kleingedruckte in den Bedingungen genau zu lesen. Achte nicht nur auf den Preis, sondern auch auf die Leistungen und den Service.
Neben Haftpflicht, Voll- und Teilkaskoversicherungen machen im Einzelfall auch weitere, freiwillige Zusatzversicherungen Sinn. Wusstest du zum Beispiel, dass ein geplatzter Reifen nicht als Unfall gemeldet werden kann und hier somit keine Kasko greift? Mehr Infos über freiwillige Versicherungen wie Schutzbrief, Inhaltsversicherung und Fahrerschutz erfährst du in unserem Versicherungsratgeber.